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News - aktuell   Dr. Gerd Stübner will es nochmal wissen
23.01.2012 von Rudolf Ruether


Als Kandidat der Freien Wähler will er sich im April zum Erfurter Oberbürgermeister wählen lassen. Einstimmig sei er von Vorstand, Fraktion und Mitgliedern zum Kandidaten gekürt worden, der gegen Amtsinhaber Andreas Bausewein (SPD) und weitere Bewerber antreten soll. Erfurt. Stübner geht mit Optimismus und Elan ins Rennen - wohl wissend, dass die 30 aktive Mitglieder zählenden Freien Wähler keine große Macht darstellen und die Wahlkampfkasse klein ausfällt. Schließlich: Mit seinen 62 Jahren zähle er sich noch nicht zum "alten Eisen". Geboren in Nebra, verheiratet, drei Kinder, kam er 1977 zur Mikroelektronik Erfurt, entwickelte federführend den 32-Bit-Prozessor mit, dem mit dem Ende der DDR das Aus beschieden war

Stübner machte sich selbstständig - als Unternehmensberater, Computerhändler und Finanzdienstleister. Kommunalpolitik lernte Stübner von 2004 bis 2009 als parteiloses Stadtratsmitglied in der Fraktion der Linken kennen, war Mitglied im Finanz- und Wirtschaftsausschuss sowie in Aufsichtsgremien von Stadtwerken und Sparkasse. 2009 habe er nicht erneut kandidiert, weil seine politischen Vorstellungen in Kernfragen nicht mit denen der vom Parteivorstand dirigierten Linkspartei in Einklang zu bringen gewesen seien. "Ich stehe für eine Kommunalpolitik auf sachlicher Grundlage, sozial ausgewogen, mit breiter Bürgerbeteiligung", liest Stübner die kurze Zusammenfassung der Interessen noch ab, die er als OB verfolgen werde. "Der Stadtrat ist keine parteipolitische Spielwiese", stellt er für sich klar. Geschlossene Sitzungen - "eine solche Geheimniskrämerei" - werde es mit ihm nicht mehr geben, sagt er. Um dann mit einem Füllhorn an Schlagworten aufzuwarten: mehr Basisdemokratie, Ortschaftsräte stärken, Bürger und Mittelstand entlasten, Abgaben senken, Schulden abbauen.

Sogar gegen das "Zwei-Klassen-Gesundheitssystem" wolle er als OB einschreiten und einen naturwissenschaftlichen Bereich an die Universität zurückholen... Verkennt er aber dabei nicht seine Befugnisse? Stübner verneint: "Man muss auch Visionen haben!"

Bei Personalkosten in der Stadtverwaltung gelte es zu sparen - und er werde sich an die Spitze dieser Bewegung setzen, werde er Oberbürgermeister. Indem er auf zehn Prozent seines Gehalts verzichte - und andere mitziehen will. "Prestigeobjekte" wie die Multifunktionsarena werde es mit ihm als OB nicht geben. Dafür ein couragiertes Auftreten gegen Neonazis, bei dem er sich von geltenden Gesetzen nicht die Hände binden lassen wolle.

Erstes Ziel sei das Erreichen einer Stichwahl, so Stübner, der seit vergangenem Jahr Mitglied bei den Freien Wählern ist. Ende Oktober sei der Gedanke, ihn aufzustellen, an ihn herangetragen worden. Er habe zugesagt, weil er bei den Freien Wählern auf eine Gruppe getroffen sei, die nicht mit ideologischen Scheuklappen ihre Ziele verfolge sondern fraktionsübergreifend Sachpolitik betreibe.

Eine dreimonatige Marketing-Aktion für die Freien Wähler, da legt Stübner großen Wert drauf, sei seine OB-Kandidatur jedenfalls nicht.


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