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Erfurter Schachklub   Alle Jahre wieder oder Wie der Grand Slam nach Erfurt kam
03.06.2012 von Doreen Troyke

Gleich vorab, natürlich geht es nicht um den klassischen Grand Slam, wie man ihn aus dem Tennis kennt. Alljährlich zu Pfingsten lädt die Gemeinde Leutasch in Tirol zu einem Mannschaftsschnellturnier ein, in diesem Jahr bereits zum 29. Mal, stets liebevoll von Georg Neurauter und seinem Team organisiert. Der Erfurter SK spielt seit etlichen Jahren bei diesem Turnier mit, bei einer Anreise von mehr als 500 km haben Doreen und ich uns lange geweigert teilzunehmen. Andere Mannschaftschnellturniere wie das Rosengartenturnier in Forst und das Sparkassenturnier in Hoyerswerda erschienen uns immer als lohnenswerter – 500 km für ein bisschen Schnellschach? Immer wieder wurde uns gesagt: „wer einmal dabei ist, kommt immer wieder“. Nun, irgendwann war es dann soweit, wir haben unsere Siebensachen gepackt und sind mitgefahren. Was soll ich sagen? Es stimmt, wer einmal dabei war kommt immer wieder. Das wunderschöne Leutaschtal, die entspannte Turnieratmosphäre und unsere langjährigen charmanten Gastgeber, die Pension „Bergfrieden“ nebst Familie Aichner lassen nun auch uns jedes Jahr zu´Pfingsten gen Österreich reisen. Die Erfurter Delegation bestand in diesem Jahr aus Familie Brüggemann, Familie Müller-Siedhoff nebst Sophia und Viktor, Opa Frank und Manuela, Cassi, Peter, Stefan, Martin, Doreen und mir. Zum Turiner – der Samstag startet mit der Qualifikationsrunde mit der etwas ungewöhnlichen Bedenkzeit von 11 Minuten pro Spieler. Man könnte also auch von Slow-Blitz sprechen. In vier ca. gleichstarken Gruppen, je zwei spielen Vormittags bzw. Nachmittags, geht es um die Qualifikation für die Finalrunden A, B, C und D am darauffolgenden Sonntag. Die Erfurter starten seit einigen Jahren in den morgendlichen Runden um am späten Nachmittag genug Zeit für einen zünftigen Grillabend bei unseren Gastgebern zu haben. Für die erste Mannschaft (Peter, Cassi, Matthi und ich) stellt die Qualifiaktionsrunde für gewöhnlich nur einen lockeren Aufgalopp dar. So auch in diesem Jahr, wir konnten unsere Gruppe leicht und mit einigem Abstand gewinnen. Für unsere zweite Mannschaft (Achim Stefan, Doreen, Frank und Martin) stellte sich die Situation ungleich schwieriger dar. Um es kurz zu machen, mit Hängen und Würgen konnte in der letzten Runde die Qualifikation für das B-Finale gesichert werden, sodass beide Mannschaften auch am Sonntag parallel spielen konnten. Die Finalrunden sind natürlich weitaus anpruchsvoller, hier erwartete die erste Mannschaft Konkurrenten wie Schenkbach („immer einen Zug voraus“), Bayern München, Bundesligaaufsteiger Forchheim und die überraschend sehr starke österreichische Mannschaft aus Nolz. Im Vorjahr konnten wir den dritten Platz im A-Finale erringen, ohne dass ein einziger Mannschaftskampf verloren ging. Traditionell zählen in Leutasch aber die Brettpunkte, wir gingen trotzdem vorsichtig optimistisch an den Start. Nun, es lief optimal, ein paar hohe Siege zu Beginn brachten uns bald an die Spitze des Feldes, verfolgt von Nolz. Ein 4:0 Sieg gegen Bayern, ein knapper Sieg gegen Schenkbach und ein 2:2 gegen Nolz waren dann die Grundlage für einen relativ gefahrlosen Sieg in der A-Gruppe – zum ersten Mal wieder seit 2003! Unser Farm-Team schlug sich im B-Finale wacker, aber mehr als der vorletzte Platz war leider nicht drin. Cassi und ich konnten auch noch die Einzelwertung an unseren Brettern gewinnen, was uns den Genuss einer Tiroler Wurstplatte als Preis brachte. Der Sonntag klang dann bei allerlei Gesellschaftspielen feucht-fröhlich aus. Alle Ergebnisse finden sich hier
Es bleibt die Frage was es mit dem Grand Slam auf sich hat. Der Erfurter SK konnte in den vergangenen Jahren die Mannschaftschnellturniere in Forst (findet leider seit ein paar Jahren nicht mehr statt) und Hoyerswerda (grosser Sieg des ESK in 2011 – siehe auch hier gewinnen. Mir persönlich fehlte bisher der Sieg mit unserer Mannschaft in Leutasch, aber dieses fehlende Kettenglied konnte nun Dank der großartigen Leistung des Teams hinzugefügt werden. Auf die Frage welcher Mannschaftssieg dem Erfurter SK nun noch fehlt, antwortete Peter Enders spontan: „die Deutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft“. Das ist vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit, trotzdem: „auf geht’s Jungs, in Aachen 2012“.


Erfurt, 03.06.2012
Christian Troyke


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