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News - aktuell   4 Mannschaftspunkte zum Auftakt! 1. Wochenende der 2. Bundesliga in Plauen
18.10.2016 von Rudolf Ruether

Am 3. Oktoberwochenende 2016 begann für uns die Saison in der 2. Bundesliga mit der Doppelrunde in Plauen gegen Forchheim und den Neuling aus Erlangen. Beide Gegner hatten wir als schlagbar eingeschätzt und eine entsprechend starke Mannschaft (die sich aufgrund einiger Absagen fast von allein aufstellte) aufgeboten:

Oliver Mihok
Franz Bräuer
Jan Votava
Petr Haba
Peter Enders
Heiko Machelett
Thomas Casper
Olaf Heinzel

Am Samstag gab es bei der Ankunft zunächst etwas Stress im (offenbar ausgebuchten) Hotel, als wir unsere Reservierung mit den bereits am Freitag angereisten Oliver, Jan. Petr und Olaf abgleichen wollten. Schließlich aber wurden die Probleme gelöst.

Die Wettkämpfe fanden im uns bekannten Rathaus von Plauen statt, eines schönes und großes Spiellokal, welches keine Wünsche offenließ.

Am Samstagnachmittag ging es dann zunächst gegen Forchheim. Die Mannschaft ist uns aus früheren Zweitligazeiten gut bekannt und es war wie immer bisher ein enger Kampf zu erwarten, auch wenn wir nominell als klarer Favorit einzustufen waren.
Die Schwarzspieler vorn (Oliver und Jan) spielten sicher, erreichten aber keinen Vorteil und einigten sich alsbald auf remis. Die Schwarzspieler hinten stellten sich etwas unbeholfen an (Peter) bzw. waren praktisch gar nicht auf dem Brett (ich), so dass man hier schon nach recht kurzer Zeit Anlass zur Besorgnis haben musste. Die Weißspieler strebten nach Initiative; Franz hatte wie schon vor zwei Jahren einen harten Strauß mit Vlastimil Jansa auszufechten, Petr erspielte sich bestenfalls einen mikroskopischen Vorteil, Heiko und Olaf aber standen rasch besser bzw. klar überlegen.
Leider unterlief dann Franz im Mittelspiel ein Rechenfehler und er hatte ab diesem Zeitpunkt eine unangenehme Position zu verwalten. Heiko versäumte erst das klassische Läuferopfer auf h7, warf aber kurze Zeit später auf andere Weise eine Figur ins Geschäft und erreichte einen schnellen überzeugenden Angriffssieg. Olaf ließ sich den nach wenigen Zügen erspielten Eröffnungsvorteil nicht mehr nehmen und gewann ebenfalls. Peter rettete sich zu unserer Freude durch ein Übersehen seines Gegenübers ins Remis. Ich konnte nie Fuß fassen und verlor sang- und klanglos. Petr gelang es seine Stellung zu einem überraschend leicht gewonnenen Turmendspiel zu verdichten (das ist dann eben die Stärke des Großmeisters); offenbar hatte sein Kontrahent dies falsch eingeschätzt. Damit war der Kampf bereits gewonnen und wir schauten alle, was Franz noch zu bieten hatte. In praktisch verlorener Stellung opferte er inkorrekt die Qualität, Jansa meinte auf dieses Angebot verzichten zu können, es entwickelte sich ein spektakuläres taktisches Scharmützel, was schließlich zum Dauerschach für Franz führte. Die Kiebitze meinten zwischenzeitlich sogar Gewinnwege für Franz entdeckt zu haben, die Sache erwies sich im Nachhinein jedoch als nicht so klar. Jedenfalls hatten wir viel Spaß mit dem Ende dieser Partie und waren letztlich froh, den ersten Kampf mit 5:3 gewonnen zu haben.

Am Samstagabend nahmen wir nur noch das Abendessen ein und gingen dann zur Ruhe. Es ist anzumerken, dass Olaf und ich in der Mittagszeit einige Mühe gehabt hatten eine geeignete Lokalität zu finden. Immerhin brauchten wir fast eine Stunde, um noch ein griechisches Restaurant aufzutun, welches uns aufnehmen wollte. Alle deutschen Gaststätten waren entweder geschlossen oder bereits voll ausgebucht.

Sonntagfrüh bekamen wir es dann mit dem Aufsteiger aus Erlangen zu tun, eine junge unbekümmerte Mannschaft, die recht unglücklich am Samstag gegen Plauen mit 3,5:4,5 verloren hatte. Damit war klar, dass auch dieser Wettkampf trotz teilweiser deutlicher ELO-Überlegenheit kein Zuckerschlecken für uns werden würde.
Es wurde eine knappe Angelegenheit, vor allem deshalb, weil Heiko nach guter Eröffnungsbehandlung seine Position wohl etwas überschätzte und in einen vernichtenden Angriff geriet. So lagen wir sehr bald im Rückstand. Oliver erreichte zunächst nichts, spielte aber unverdrossen weiter. Franz stand aus Sicht der Beobachter eher etwas verdächtig, Jan und Petr konnten auch nichts Zählbares vorweisen und es war abzusehen, dass ihre Partien unentschieden ausgehen würden. Peter erspielte sich wenigstens einen Endspielvorteil. Ich kam diesmal halbwegs aus der Eröffnung, leistete mir dann aber eine grobe Fehleinschätzung und geriet in eine schwierige Lage. Olafs Position war nach frühem Damentausch immer als ausgeglichen einzuschätzen.
Petr, Olaf und Jan (wenn auch nach längerem vergeblichem Hin- und Herziehen) einigten sich dann wie erwartet auf Remis. Ich entschlüpfte etwas glücklich auch ins Remis. Peter gewann zwei Leichtfiguren für einen Turm und führte seine Partie zum Sieg. Oliver erbeutete im Endspiel einen Bauern und verwertete (als letzter am Brett) diesen Vorteil. Franz entwand sich dem Zugriff seines Gegners und erhielt ein gewonnenes Turmendspiel, welches er aber ungenau behandelte und seinen Gegner noch davonkommenließ. So hatten wir nach hartem Kampf mit 4,5:3,5 gewonnen.

Wir haben die Saison erfolgreich begonnen und die erhofften 4 Punkte eingefahren. Natürlich sind wir sehr zufrieden. Es bleibt festzustellen, dass unsere Überlegenheit am Brett jedoch keineswegs so groß war, wie die ELO-Zahlen auf dem Papier erwarten ließen.

In etwa einem Monat sind wir dann gegen Bindlach und Aue gefordert.

Thomas Casper


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