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Erfurter Schachklub   Ersatzgestärkt zum höchsten Saisonsieg!
02.02.2015 von Doreen Troyke

Am 01.02.2015 fand in Erfurt der Einzelwettkampf der 7. Runde gegen unseren Reisepartner Bindlach statt.
Zur Einstimmung auf die Veranstaltung hatten Doreen und Christian am Samstagabend zu einem „Mannschaftstreffen“ bei sich zu Hause eingeladen. Leider mussten Matthias (Krankheit) und Achim (überraschender Besuch) absagen, so dass sich letztlich Olaf, Petr, Franz und ich als Gäste einfanden. Es wurde dennoch ein sehr schöner und vergnüglicher Abend vor allem mit Essen, Trinken und Internetschach. Vielen Dank an Doreen und Christian!

In Vorbereitung des Sonntags hatten sowohl Bindlach als auch wir unter Berücksichtigung des Tabellenstandes die jeweils ersten Bretter Martin Petr und Jan Votava für den Einsatz in der 2. tschechischen Liga freigestellt. Matthias hatte sich (siehe auch oben) am Freitag kurzfristig akut krank gemeldet. So kamen Alex (als Ersatz für Jan geplant) und Achim (als Ersatz für Matthias ungeplant) zu ihren ersten Einsätzen in der 2. Liga.

Wir spielten also von Brett 1 bis Brett 8 mit Petr Haba, Franz Bräuer, Peter Enders, Thomas Casper, Olaf Heinzel, Christian Troyke, Achim Brüggemann und Alex Steinacker.
Die Bindlacher konnten ebenfalls nicht in stärkster Besetzung antreten. Zudem sagte am Sonntag früh noch eine Spielerin ab, sodass sich Mannschaftsführer Klaus Mühlnikel genötigt sah, selbst an Brett 8 einzuspringen. Die Aufstellungen ließen einen ausgeglichenen Kampf mit Ausnahme von Brett 8, wo Alex‘ nominelle Überlegenheit doch schon recht deutlich war, erwarten.

Der Wettkampf verlief jedoch überraschend und erfreulich einseitig zu unseren Gunsten. Schon nach etwa einer Stunde hatte Alex eine Qualität erbeutet und steuerte einem sicheren Sieg entgegen. Christians Gegner kannte die Theorie nicht und lief in eine eigentlich gut bekannte Eröffnungsfalle. Jedenfalls hatte Christian uns die entsprechende Zugfolge schon öfter vorgestellt. Bei Petr und mir war nichts los, die Partien verflachten bald und endeten beizeiten (Petr) und kurz vor der Zeitkontrolle (ich) mit Remis. Achim hatte ein frühes Remisangebot abgelehnt und spielte im Folgenden (im Gegensatz zu seinen Auftritten in der zweiten Mannschaft) außerordentlich aufmerksam und konzentriert.
Franz machte uns allen eine besonders große Freude. Er hatte schon zum Mannschaftstreffen angekündigt, er werde seinem Gegner eine lang vorbereitete Variante vorsetzen, „aber natürlich kann der Gegner immer abweichen“. Pavel Cech tat dieses jedoch nicht und so hatte Franz nach wenigen Zügen einen Zeitvorsprung von über einer Stunde und lag nach ca. 15 Zügen immer noch in seiner Vorbereitung. Schließlich erreichte er eine vorteilhafte Stellung mit einem toten schwarzen französischen Läufer auf c8. Er forcierte das Spiel durch ein Bauernopfer und gewann dann auch unter Einfluss der Zeitbedrängnis seines Gegners eine Figur und der Tag war entschieden. Eine hervorragende Leistung von Franz!
Peter spielte eine schon von Robert Fischer angewandte zweischneidige Variante der königsindischen Verteidigung. Er geriet nicht ganz unerwartet in eine schwierige bedrängte Lage. Aber in dem Moment, wo sein junger Gegner den Sack praktisch zumachen konnte, übersah dieser einen taktischen Schlag und musste sofort aufgeben.
Nach ca. drei Stunden war der Wettkampf entschieden. Alex, Franz und Peter hatten bereits gewonnen, Petr remis gespielt. Christian, der eigentlich gedacht hatte, als einer der ersten seine Partie beenden zu können, war immer noch nicht fertig, stand aber glatt auf Gewinn, der dann auch nicht mehr lange auf sich warten ließ.
Achim hatte seinen Gegner langsam überspielt und einen Bauern gewonnen. Er löste auch den technischen Teil der Angelegenheit souverän und fuhr einen sicheren Sieg ein. Auch hier ein Sonderlob für diese Leistung!
Olaf hatte nach wenigen Zügen in eine schwer zu durchschauendes kompliziertes Endspiel abgewickelt. Er fühlte sich recht wohl in seiner Lage, selbst wenn auch dies nicht den objektiven Gegebenheiten auf dem Brett entsprach. Zumindest sah er ja am Spielverlauf, dass nichts anbrennen konnte. Letztlich rettete er sich in der letzten Partie des Wettkampfes, in der Gavin Wall um den Ehrenpunkt für Bindlach kämpfte, doch noch ins Remis. Somit fuhren wir einen in dieser Höhe nicht erwarteten Sieg mit 6,5:1,5 ein und konnten unseren 2. Tabellenplatz festigen.

Damit kommt es für uns wahrscheinlich zum Showdown um den Staffelsieg in der letzten Runde gegen MSA Zugzwang München.

Vielen Dank zum wiederholten Mal an Doreen und Christian für die Gewährleistung der Versorgung.



Thomas Casper


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