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Erfurter Schachklub   2 Mannschaften, starker zweiter Tag, zweiter Platz und die Seuche an Brett 2 23. Sparkassen-Turnier Hoyerswerda
12.09.2016 von Rudolf Ruether

ein Bericht von Thomas Casper

Am 10./11.09.2016 fand das 23. Sparkassen-Turnier in Hoyerswerda (Mannschaftsturnier, 15 Runden Schweizer System, 15 Minuten pro Spieler) statt. Diesmal gab es bei uns so viele Interessenten wie nie zuvor. Daher traten wir mit 2 Mannschaften an. Nach einigem Hin und her und umfangreichem E-Mail-Verkehr hatte ich schließlich die Teams zusammen:
1. Mannschaft Peter Enders, Matthias Müller, Thomas Pähtz und Thomas Casper,
2. Mannschaft Olaf Heinzel, Christian Troyke, Achim Brüggemann und Doreen Troyke.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Doreen, die mit ihrer Zusage letztlich die Veranstaltung für den ESK „rettete“.
Zudem ließ sie es sich nicht nehmen, einen wunderbaren Kuchen zu backen und uns während des Turniers für den kleinen Hunger zwischendurch zur Verfügung zu stellen.

An der Veranstaltung nahm wieder der Csuti SK aus Ungarn teil, der als klarer Favorit ins Rennen ging und dies auch überzeugend nachweisen konnte.
Wir gedachten mit der 1. Mannschaft im Kampf um die Medaillen im Turnier einzugreifen, wobei wir in erster Linie mit der Konkurrenz des SK Zehlendorf (nominell genauso stark wie wir), von Nickelhütte Aue und ASP Hoyerswerda rechneten.

Schon die erste Runde brachte uns eine unliebsame Überraschung. Die 1. Mannschaft schaffte gegen Einheit Bautzen nur ein 2:2. Peter und ich gewannen ziemlich rasch, Matthias und Thomas verloren aber. Die erste Partie erwies sich für Matthias leider als richtungsweisend. Er fand nie zu seiner Normalform, hatte oft Probleme mit der Zeiteinteilung und musste so über mehr Niederlagen quittieren als ihm und uns lieb waren. Die 2. Mannschaft gewann ihr Spiel glatt mit 4:0 gegen ASP Hoyerswerda 2. Nach einem doppelten Erfolgserlebnis in der 2. Runde erreichte die erste Mannschaft dann nur ein 2:2 gegen Rotation Pankow, während die 2. Mannschaft am Spitzenbrett gegen die Favoriten aus Ungarn anzutreten hatte. Es wurde ein unglückliches 1:3, da Christian seine klar bessere Stellung nicht verwerten konnte und sich mattsetzen ließ. Der Partieverlauf erwies sich für Christian als kein Einzelfall, er überspielte regelmäßig seine Gegner, um dann sehr oft irgendwann allen Vorteil zu vergeben und die Partie wegzuwerfen. Die 1. Mannschaft setzte ihrem unsicheren Spiel in der 4. Runde die Krönung auf, als sie gegen den SC Zugzwang Berlin mit 1,5:2,5 verlor. Damit schienen alle Chancen vertan, noch in die Medaillenvergabe einzugreifen, zumal wir noch gegen keine der Spitzenmannschaften angetreten waren. Es wurden schon Stimmen laut, dass die zweite Mannschaft in die Bresche springen solle, zumal wieder ein klarer Sieg gegen Hildesheim eingefahren wurde. Der Rest des ersten Tages lief für die 1. Mannschaft unter dem Motto Schadensbegrenzung; immerhin wurde gegen Nickelhütte Aue gewonnen und gegen ASP Hoyerswerda unentschieden gespielt, sodass wir nach 8 Runden 11:5 Punkte erzielt hatten und uns überraschenderweise auf Platz 3 wiederfanden. Die 2. Mannschaft musste die Überlegenheit von SK Zehlendorf und USV Halle (0,5:3,5 nach 10 Minuten!) anerkennen und lag mit 9:7 Punkten im Mittelfeld. Duplizität der Ereignisse: Auch die 2. Mannschaft spielte gegen Einheit Bautzen 2:2.

Am Samstagabend wurde gemeinsam zu Abend gegessen und dann gingen die meisten zu Bett bzw. ihre Wunden lecken. Für ein Kartenspiel gab es zu wenig Interessenten.

Es war klar, dass die 1. Mannschaft Sonntag früh gegen die Ungarn antreten musste, die bis dahin nur einen Mannschaftspunkt abgegeben hatten. Wir lieferten wie schon die 2. Mannschaft einen starken Kampf und verloren wie die 2. Mannschaft unglücklich mit 3:1. Die Entscheidung fiel (natürlich) wieder an Brett 2. Matthias überspielte seinen großmeisterlichen Gegner völlig (2 Mehrbauern, 5 Minuten Restbedenkzeit gegen 45 Sekunden). Aber er verlor irgendwie die Übersicht und überschritt letztlich selbst die Zeit. Die 2. Mannschaft spielte 2:2 gegen Lok Pankow Revival, wobei Familie Troyke für die Minuspunkte verantwortlich zeichnete. Doreen begann dabei nach sehr gutem erstem Tag bedauerlicherweise eine Serie von vier Niederlagen in Folge. Christian verlor eine Stellung, in der er ursprünglich 4 Bauern für eine Qualität besaß. Nach dieser neunten Runde gab es ein merkwürdiges Tabellenbild: Csuti SK mit 17:1 vor USV Halle mit 16:2 Punkten und danach ein wildes Getümmel von Teams beginnend mit 10:6 Punkten. Die Niederlage gegen die Ungarn zeigte bei der 1. Mannschaft allerdings keine Wirkung. Wir begannen plötzlich überzeugend zu spielen (hatten wir ja eigentlich auch schon gegen die Ungarn gemacht) und räumten die folgenden Gegner alle aus dem Feld. Dabei zeichnete sich vor allem Thomas aus, der im nächsten Kampf gegen den SK Zehlendorf eine hervorragende Partie gegen Jakob Meister ablieferte und so den letztlich eminent wichtigen 2,5:1,5 Erfolg sicherstellte. Danach mussten Halle, Löberitz und Oberschöneweide dran glauben. Die Hallenser hatten in der 10. Runde zu schwächeln begonnen, als sie gegen Einheit Bautzen (!) verloren. Gleich danach verloren sie chancenlos gegen uns, streuten dann noch zweimal ein 2:2 ein, retteten aber letztlich Platz drei, was einen sehr schönen Erfolg für den langjährigen Teilnehmer des Sparkassenturniers darstellt. Unsere 2. Mannschaft trat ein wenig auf der Stelle, Siege gegen fuß brothers Jena 2 und Lok RAW Cottbus 2 standen knappe vermeidbare Niederlagen gegen Oberschöneweide und ASP Hoyerswerda gegenüber. Zur Mittagspause befand sich die 1. Mannschaft somit auf Platz 2 (19:7 Punkte und bessere Brettpunkte gegenüber USV Halle) und die 2. mit 14:12 Punkten im Mittelfeld.

Die Turnierleitung hatte (offenbar aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres) angekündigt Begegnungen zwischen 1. und 2. Mannschaften in den letzten beiden Runden vermeiden zu wollen. Man hätte mit Erfolg eine diesbezügliche Rechnersimulation durchgeführt. Zum meiner großen Überraschung wies die Paarungsliste der 14. Runde die Ansetzungen Aue 1 gegen Aue 2 sowie Lok RAW 1 gegen Lok RAW 2 aus. Meine Anfrage beim Turnierleiter Reiner Nestler ergab, dass das Rechenprogramm offenbar nicht „gewillt“ war, die Simulation im Ernstfall zu wiederholen. Reiner teilte dies zu Beginn der 14. Runde auch offiziell mit. Falls also die Auslosung Ansetzungen zwischen Teams eines Vereins ergäbe, müsse man nunmehr eben damit leben. Die 14. Runde brachte uns dann nochmal einen Doppelsieg. Die 1. Mannschaft fegte Aktivist Welzow mit 4:0 vom Brett und die 2. zeigte endlich wieder einmal was in ihr steckt und bezwang den SK Zehlendorf 2 glatt mit 3:1. Da die Hallenser 2:2 gegen Oberschöneweide gespielt hatten, lag die erste Mannschaft vor der letzten Runde auf dem alleinigen 2. Platz (einen Mannschaftspunkt vor Halle, zwei vor Zehlendorf). Und dann kam es, wie es kommen musste. Die Paarung der letzten Runde lautete ESK 1 gegen ESK 2. Reiner Nestler wiederholte nochmals seine Ausführungen zu dieser Angelegenheit, es gab auch keine Proteste. Die 1. Mannschaft siegte mit 2,5:1,5 und holte so einen nach den ersten Runden nicht mehr für möglich gehaltenen 2. Platz, womit wir natürlich sehr zufrieden waren. Die 2. Mannschaft wurde letztlich 11. (von 34), was auch in Ordnung geht.

Im Einzelnen wechselten ein wenig Licht und Schatten. Peter wurde mit ausgezeichneten 12,5 aus 15 Zweitbester an Brett 1. Olaf erzielte hervorragende 10 Punkte und war damit fünfter. Matthias und Christian erreichten an Brett 2 jeweils nur traurige 6,5 Punkte. Achim war mit 11,5 Punkten zweiter an Brett 3. Da war aber sogar der Brettpreis durchaus im Bereich des Möglichen. Thomas kam letztlich auf 8,5 Punkte, zu wenig für seinen Anspruch, aber mit starkem zweitem Tag. Am Brett 4 holte Doreen 6 Punkte und ich verpasste als zweiter mit 13 Punkten den Brettpreis um 1,5 Buchholzwertpunkte.

Es war wieder eine gelungene Veranstaltung, sodass wir im nächsten Jahr sicher gern (vielleicht auch wieder mit 2 Mannschaften) erneut dabei sein werden.


Thomas Casper


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