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Erfurter Schachklub   Ende gut, alles gut - 22. Sparkassen-Turnier Hoyerswerda
14.09.2015 von Rudolf Ruether

Am 12./13.09.2014 fand das 22. Sparkassen-Turnier in Hoyerswerda (Mannschaftsturnier, 15 Runden Schweizer System, 15 Minuten pro Spieler) statt. Als langjähriger Teilnehmer und oftmaliger „Medaillengewinner“ waren wir auch dieses Jahr in der Besetzung Peter Enders, Thomas Casper, Christian Troyke und Olaf Heinzel wieder dabei.

An der Veranstaltung nahm diesmal nur eine Mannschaften aus Ungarn, Csuti SK (alles Großmeister, angeführt vom ersten Brett der Bundesligamannschaft der SG Trier Viktor Erdos, ELO Schnitt 2544) teil, die mit der Absicht antrat, traditionell den ersten Platz einzufahren, was ihr im Verlauf des Turniers auch ziemlich überzeugend gelang. Zudem wurden die Besten an den Brettern 1, 2 und 4 von den ungarischen Teilnehmern gestellt.
Wir waren knapp gegenüber ASP Hoyerswerda an Nummer 2 gesetzt, so dass mit einem harten Kampf um die Plätze im Turnier zu rechnen war, wobei auch Mannschaften wie Rotation Pankow bzw. Lok RAW Cottbus in die Entscheidung einzugreifen gedachten.

Das Turnier begann für uns normal. Klare Siege gegen Nordost Berlin, SSG Lübbenau und SC Zugzwang Berlin. In der 4. Runde ging es dann gegen die Favoriten aus Ungarn. Es war einer unserer besten Kämpfe im Turnier, wir hatten die Favoriten auf der Schippe, aber es sollte halt nicht reichen. Olaf beispielsweise gewann in der Eröffnung einen glatten Bauern, scheiterte aber an der Verwertung und erreichte nur Remis. Peter an Brett 1 erreichte eine ausgezeichnete Position, verspielte diese jedoch zunächst zum Ausgleich und dann zum Verlust. Christian verlor und ich gewann ziemlich klar. Danach weiter mit einem glatten Sieg gegen Bautzen und einer verdienten Niederlage gegen Hoyerswerda (Peter verlor eine Kampfpartie gegen Karsten Volke, Olaf wurde bereits in der Eröffnung überspielt und auch Christians Sieg nach Zeit musste nicht unbedingt sein). Es folgten ein überlegener Sieg gegen Halle und ein knapper gegen Rotation Pankow (wobei ich in quasi Gewinnstellung mit einem wunderschönen Damenopfer noch mattgesetzt wurde), das in der vorherigen Runde gegen Hoyerswerda gewonnen hatte. Damit lagen wir am Abschluss des ersten Tages mit 12:4 Mannschaftspunkten punktgleich mit ASP Hoyerswerda auf Platz 2, gefolgt von Rotation Pankow mit einem Punkt Rückstand. Die nachfolgenden Mannschaften hatten schon einen größeren Rückstand, sodass ersichtlich war, dass sich der Kampf um die Plätze hinter den Ungarn zwischen den genannten 3 Teams abspielen würde.

Am Samstagabend wurde dann zunächst eine intensives Wizard-Spiel eingeschoben (Abschluss in der Mittagspause am Sonntag), welches nach wechselvollem Verlauf in der letzten Runde bei nur noch einer Karte zugunsten von Peter gegenüber Olaf entschieden wurde. Die Mannschaftswertung sicherte sich Zimmer 1 (Enders, Casper) gegen Zimmer 12 letztlich mit deutlichem Vorsprung.

Am Sonntag galt es dann den 2. Platz gegen Mannschaften aus dem Verfolgerfeld zu verteidigen. Dabei gab es doch einige enge Matches, die wir knapp (Lok RAW Cottbus, TSG Oberschöneweide) oder auch deutlich (ASP Hoyerswerda 2) gewinnen konnten. Lediglich gegen Königsbrück sprang aufgrund der Schwäche der vorderen Bretter nur ein Unentschieden heraus. Da unsere Konkurrenten aber auch Federn ließen, lagen wir vor der letzten Runde mit einem Mannschaftspunkt und 2,5 Brettpunkten Vorsprung auf Platz 2, so dass ein 2:2 den zweiten Platz bedeutet hätte.
Dieses Angebot bekamen wir von Nickelhütte Aue. Peter war jedoch der Meinung, dass unbedingt gespielt werden müsse (im Allgemeinen kann ich dem nur zustimmen, im Besonderen aber ging es hier um die Absicherung des zweiten Platzes und Preises). Brett 2 bis 4 remisierten dann kurzzügig und Peter musste die Sache auskämpfen. Er erreichte eine ausgesprochen schlechte (im höheren Sinne verlorene) Position, so dass wir befürchten mussten, noch in der letzten Runde aus den Medaillenrängen auszuscheiden. Ralf Schnabel erwies sich dann jedoch als äußerst zuvorkommender Gegner, der seine praktische Gewinnstellung noch zum Verlust verdarb und uns damit den zweiten Platz auf dem Silbertablett servierte.
Angemerkt sei noch, dass in der letzten Runde Hoyerswerda 2 gegen Hoyerswerda 1 mit 3:1 gewann, was für Rotation Pankow den dritten Platz und für ASP Hoyerswerda 2 den Gewinn der B-Gruppe (Mannschaftsdurchschnitt unter 2100) bedeutete. ASP Hoyerswerda 1 ging dadurch leer aus.

Im Einzelnen spielte Peter im großen Ganzen recht gut und erreichte mit 11,5 aus 15 Platz 3 am Brett 1. Christian spielte ausgezeichnet und gewann mit 12,5 Punkten aus 15 Partien die Wertung an Brett 3. Ich erreichte 9 Punkte und Olaf wurde mit 10,5 Punkten noch vierter an Brett 4. Dabei liefen seine Partien meist nach dem gleichen Schema ab: Nach der Eröffnung klar bessere bis Gewinnstellung und deutlicher Zeitvorsprung, im Mittelspiel längeres Nachdenken und Einstellung des Vorteils, zum Schluss meist jedoch glücklicherweise der Sieg.

Es war alles in allem eine gelungene Veranstaltung, sodass wir im nächsten Jahr sicher gern wiederkommen werden.

Thomas Casper


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